Deruta - Sehenswürdigkeiten

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Deruta, Umbrien

Die kleine Stadt Deruta (15 Km.) südlich Perugia entfernt liegt auf einem Hügel über dem Tibertal, Der moderne Stadtteil hat sich längs der Via Tiberina und der Strasse E-45 entwickelt, die Perugia mit Rom verbindet. Von der alten Befestigung sind drei Stadttore und die charakteristischen mittelalterlichen Strassenzüge, die zur Piazza dei Consoli führen. Der Palazzo dei Consoli, dessen Turm aus dem 14. Jahrhundert mit schönen romanischen Zwillingsfenstern noch erhalten ist, beherbergt auch heute noch die Stadtverwaltung.

Im Palazzo dei Consoli befindet sich auch ein reichhaltiges Keramikrnuseurn mit ausgesucht schönen Exemplaren der allen lokalen Majolikawerkstätten sowie eine Gemäldegalerie (Pinacoteca) mit sehenswerten Gemälden verschiedener Epochen. Besondere Erwähnung verdienen: ein datiertes Tafelbild von Niccolò Alunno aus dem Jahre 1458; eine Stendarte mit dem Hl. Antonio Abate desselben Meisters, eine Madonna mit Kind und Heiligen, Werkstattarbeit des Pietro Vannucci, gen. Perugino; Tafelbilder des Amorosi, Werke von Reni, Gaulli gen, il Baciccio, Graziani gen. Ciccio Napoletano und anderen umbrischen Meistern sowie ein Messbuch aus dem 14. Jahrhundert mit Miniaturen und Messdecken aus dem 16 Jahrhundert.

Auf einem anderen Fresko vorn Perugino sind die Heiligen Rochus und Romanus mit einer Stadtansicht von Deruta zu sehen (1476). Dem Rathaus gegenüber liegt die romanisch-gotische Kirche S. Francesco. Im zugehörigen Franziskanerkloster starb Papst Urban IV. am 2. Oktober 1264. Gotische Zwillingsfenster schmücken den Glockenturm, der irn 14. Jahrhundert errichtet wurde. Im Innern der einschiffigen Kirche mit polygonaler Apsis befinden sich zahlreiche Fresken, die zumeist von Meistern der Malerschule in Siena des 14. Jahrhunderts stammen.

Beachtenswert ist das mit 1339 datierte Fresko auf der linken Seite des Altars mit einer Darstellung des Martyriums der Hl. Katharina von Alexandrien, (der Schutzpatronin der Deruteser Majolikameister, die auch heute noch Mauerzüge erhalten sowie die Bögen der am 25. November ihr Fest feierlich begehen). Ein weiteres zeigt die Madonna mit Kind und Heiligen des Malers Domenico Alfani.

Unweit vom Rathausplatz liegt die Piazza Benincasa mit der Kirche des Hl. Antonio Abate, in deren Innern ein Fresko von Bartolomeo und G.B. Caporali mit einer Madonna della Misericordia mit dem Hl. Franziskus und dem Hl. Bernhard zu sehen ist, 4 Geschichte der Hl. Antonius das in der Komposition stark an ein ähnliches Motiv Signorellis in der Kapelle des Hl. Brizius in Orvietaner Dom erinnert. Auf dem Hauptaltar steht eine vielfarbig glasierte Tonstatue die den Hl. Antonius darstellt (15. Jahrhundert).

Keramische Künste

Deruta ist in der gazen Welt als Zentrum der Kerainikindustrie bekannt, deren Anfänge bis ins Mittelalter zurückreichen. Der älteste und grösste Auftrag, der im 13. Jahrhundert ausgeführt wurde. Die durch diese Arbeiten weithin bekannt gewordenen Deruteser Keramikwerkstätten führen in der Folgezeit die Bögen der Kapelle im Palazzo dei Priori und in der Sakristei der Basilika S. Pietro in Perugia aus und arbeiten in der Kapelle der Baglioni in Spello. Im Museo Civico in Deruta sind noch Reste der kostbaren Plättelung der Kirche S. Francesco (1523-1524 ausgeführt) zu sehen. Aber die Deruteser Keramikwerkstätten sind nicht nur für derartige Arbeiten bekannt, sondern vielmehr für kunstvoll bemalte Vasen, Teller und ähnliches mit kunstvollen Dekorationen versehene Gebrauchsgegenstände.

Die Geschichte von Deruta

An dieser Stelle sei zumindest an die beriihrntesten Meister dieser Kunst erinnert, so an Giacomo Mancini, gen. EI Frate (1545), Andrea di Cecco (1584), Lazzaro di Baltista Faentino, Francesco Urbini, Gregorio Caseili (1770) und einen gewissen Meister "Paolo aus Deruta", der 1516 in der Werkstatt des Meisters Giorgio Andreoli in Gubbio tätig war und dorthin das gehütete Geheimnis brachte, metallische Glanzeffekte in der Keramikbemalung zu erzielen.

Wer durch Demta kommt, sollte es nicht versäumen, der kleinen Kirche Madonna dei Bagni einen Besuch abzustatten. Sie liegt ca. 2 Km. südlich von Deruta an der Strasse E-45. Die Kirchenwände sind von oben bis unten mit Keramikvotivtäfelchen bedeckt, die von den Gläubigen vom 17. Jahrhundert an bis heute gestiftet wurden. Kunstvoll bemalte und einfache Täfelchen bezeugen so nicht nur die lokale Keramiktradition in ihrer jahrhundertelangen Entwicklung, sondern geben auch ein gestreues Bild von Brauchtum und Leben in Urnbrien in den vergangenen Jahrhunderten.

Auch heute noch werden die alten Traditionen gepflegt: in Deruta reiht sich eine Keramikwerkstatt an die andere; zudem ist eine Keramikkunstschule gegründet worden, um den zukünftigen Meistern das beste Rüstzeug rnitzugeben.

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